RFID wohin man schaut. Offensichtlich sind inzwischen auch viele medizinische Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Ansicht, dass RFID eine glänzende Zukunft bevorsteht. Die neueste Spielart: RFID in der Gebiss-Prothese. Der Aufrüstung des Körpers mit Mikrochips scheinen keine Grenzen gesetzt.
Hilfe für Dentallabors
Die große Idee zu dem kleinen Chip hatte das französische Startup-Unternehmen Dentalax. Sinn der Sache: Durch eine einzigartige Seriennummer in Gebissen, Brücken und Kronen sollen Fehler durch die zahntechnischen Labors vermieden und Reparaturen erleichtert werden. Obendrein erwartet man durch die RFID-Technik eine höhere Produktivität.
Rémy-Jean Cachia, CEO von Dentalax begründete die Entscheidung des Unternehmens, einen weiteren RFID-Chip im menschlichen Körper einzubauen wie folgt: "Jeder Prothesen-Techniker weiß, wie viel seiner Arbeitszeit beim Ausfüllen von Formularen verschwendet wird. Obendrein gibt es immer ein Risiko von Kunstfehlern".
Quelle: Dentalax
Kunstfehler verringern, Produktivität erhöhen
Diese treten besonders dann auf, wenn die Prothesen-Daten von einem Zahntechniker zum anderen weitergeleitet werden. Die RFID-Technologie soll hier Abhilfe schaffen: Ein Lesegerät ermöglicht es, jede Veränderung am Zahnersatz in einer Datenbank und auf dem Chip selbst zu speichern. Dadurch sind sämtliche Operationen nachvollziehbar, sofern es Probleme geben sollte.
Vor der Auslieferung an den Zahnarzt werden die Daten des Chips auf einer Smart-Card gespeichert, die ebenfalls einen RFID-Chip trägt. Dadurch gibt es für Patient wie Zahnärzte große Vorteile: Angenommen, eine Prothese wird zerstört oder geht verloren, muss der Zahnarzt nur die Daten der Smart-Card an das Dentallabor übermitteln, um weitere Schritte einzuleiten, die teure und aufwändige Abmessung und Anpassung entfällt.
Datenschutz gewährleistet?
Datenschützer dürften spätestens jetzt die Krise bekommen. Doch auch die seien beruhigt: Zumindest der RFID-Chip in der Prothese wird vor der Auslieferung gelöscht, es befinden sich keine sensiblen Daten mehr darauf. Dafür bleibt der Chip aber intakt und hat natürlich, wie alle RFID-Chips, eine weltweit einzigartige Seriennummer, die er natürlich auf Wunsch munter durch die Gegend funkt.
Wobei Gegend allerdings auch ein eher eng begrenzter Begriff ist: Der smarte Zahnersatz funkt auf 13,56 MHz und ist zu klein, um genug Spannung für hohe Reichweiten zu induzieren. Trotzdem kann das Gebiss natürlich ausgelesen werden, beispielsweise bei einem schlafenden Träger...