RFID-Wegfahrsperren sind nicht sicher
Elektronische Wegfahrsperren sind nicht sicher. Rund 150 Millionen Autos sollen sich mithilfe "einfachster technischer Mittel" außer Gefecht setzen lassen. Das jedenfalls behaupten amerikanische Forscher.
Laut Presseberichten ist es einem Forscherteam der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore gelungen, RFID-basierte Wegfahrsperren zu knacken. Diese Art des Diebstahlschutzes wird in vielen modernen Autos verwendet, die Schlüsselkarten statt Schlüsseln haben. Unter anderem den aktuellen Modellen der Firma Renault.
Im Gegensatz zu logistischen RFID-Chips, die jederzeit von jedem RFID-Lesegerät ausgelesen werden können, verfügen die Chips in den "Immobilizer" genannten Wegfahrsperren zusätzlich über eine digitale Signatur. Das sorgt dafür, dass nicht jeder Chip erlaubt, das Auto zu öffnen und starten. Genau hier liegt allerdings der Schwachpunkt: Der Schlüssel dieses System sei zu schwach.Schwacher Schlüssel
Immobilizer ist ein System von Texas Instruments und lässt sich laut Äußerungen von Avi Rubin vom Information Security Institute gegenüber amerikanischen Medien mit "vergleichsweise günstigen elektronischen Geräten" außer Kraft setzen.
Zur Freude der Autodiebe
Rund 150 Millionen Wagen könnten von dem Problem bedroht sein. Obendrein erlauben die RFID-Schlüssel in den USA auch das bargeldlose Tanken, neben Diebstahl ist der eigner eines mit Immobilizer geschützten Systems also auch von "RFID-Karten-Betrügern" bedroht. Im Zapfhahn befindet ein RFID-Sensor, der die Seriennummer des Schlüssels an die Kasse weitergibt.
Doch wie konnte der Code geknackt werden? Der Schlüssel ist derart unsicher, dass sich mithilfe der Daten von nur 16 Autoschlüsseln binnen 15 Minuten jedes Auto knacken lässt. Und zwar, anders als früher mit dem Haken, völlig spurenfrei. Die Händler im ehemaligen Ostblock werden sich über das Wunder der modernen Technik sicherlich freuen...
Quelle: www.netzwelt.de